Japan

Im Inselreich

Wer nach Japan reist, sucht das Besondere in der Exotik, der Technik, dem Essen und der Tradition. Wer den weiten Weg ins Inselreich fliegt, will in heißen Quellen entspannen, frischesten Rohfisch genießen, im Super-Expresszug Shinkansen fahren und extrem höfliche Menschen treffen, die auf engsten Raum in stiller Harmonie miteinander auskommen. Japan ist anders.

Eigentlich geht es schnell. Von Frankfurt aus fliege ich mit Lufthansa direkt nach Osaka in 12 Stunden. Ich werde in den nächsten zehn Tagen nicht Tokio, sondern die eher unbekannte Region rund um Kyoto und Osaka entdecken und dabei die japanische Kultur kennenlernen. Wir übernachten in einem traditionell geführten, japanischen Hotel ryokan, bei deren Check-In man erstmals die Schuhe auszieht, bevor man den Raum mit Tatami-Matten betritt. Man bringt mir bei, wie man das klassische Bade-Gewand yukata trägt und welches die Regeln der Badekultur im heißen Wasser onsen sind. Die ersten japanischen Wörter wie „Vielen Dank“ arigatoh gozaimass versuche ich mir mühevoll zu merken und ich lerne Tag für Tag die Besonderheiten der japanischen Esskultur kennen. Oftmals folgen die meisten Restaurants der netten Sitte, eine Plastiknachbildung der Speisen im Schaufenster aufzustellen, was mir hilft, die Speisekarte voller Schriftzeichen beiseite zu legen. Roher Fisch und Meeresfrüchte in allen Variationen, Miso-Suppe und grüner Tee sind Standard. Zweifellos erklärt diese leichte und gesunde Küche, warum Japans Bevölkerung die höchste Lebenserwartung hat.

Die Region der Ise Shima Pensinsula ist reich an mannigfaltigen Fischgründen. Frischeste Langusten, Austern und Seeohren (Abalone) kommen aus der Ago-Bucht. In Mikimoto, wo noch heute Frauen in weißen Gewändern zur Schau nach Perlenmuscheln abtauchen, gibt es Meeresfrüchte und traditionelle Tänze für uns. Auch eines der größten Heiligtümer Japans befindet sich dort – der Ise Jingu Schrein.  Auf einer Anhöhe oberhalb der Ago-Bucht eröffnete im Jahr 2016 das 5* Hotel Amanemu. Mit einer eigenen Heilquelle und in dem japanischen Baustil der Minka-Häuser erinnert das Hotel an ein traditionelle Ryokan. Schiebetüren, Lichtpaneelen, Dekoration sind hier in der Kunst des Kumiko ausgeführt. Es wurde ein grandioser Ort geschaffen. Alle 24 Suiten mit 99m² Mindestmaß haben übrigens ein eigenes Onsen-Becken.

Ich bin begeistert, als ich höre, welches die größte Spezialität der Region ist: das Ohmi Beef! Das marmorierte Rindfleisch, auch bekannt als Wagu Beef, gilt als das beste Fleisch der Welt und ich mehrmals in den Genuss von Ohmi Beef. Außerdem besitzt die Region 35 Sake-Fabriken. Neben Bier ist der Reiswein längst das Lieblingsgetränk der Japaner. Es wird je nach Jahreszeit warm oder kalt und am liebsten pur getrunken. Kampai!

Esskultur & Ästhetik

Das Erleben der Zen-Gartenkunst gehört ebenso zu unserer Reise. Nirgendwo im Land gibt es so zahlreiche verschiedene Gärten wie rund um Kyoto. Jeder Stein und jeder Baum hat eine Bedeutung, denn japanische Parks dienen nicht nur der Erholung, sondern auch der meditativen Einkehr. Besonders wenn die Ahornbäume im Herbst rot blühen, kommen Reisende hier her, um die Labfärbung zu sehen. Manch einer behauptet, diese Jahreszeit sei noch schöner als die famose Zeit der Kirschblüte. Eines ist ohne Zweifel – im September und Oktober sind nicht so viele Touristen unterwegs, die Hotelpreise sind nicht überteuert und das Wetter ist angenehm.

Planen Sie eine Reise nach Japan und wünschen sich wertvolle Tipps bei der Planung? Gerne erzähle ich Ihnen mehr. Und ich kann Ihnen eines versprechen: Vertrauen Sie darauf, dass sich dieses Reise-Abenteuer lohnt.

Ihre Silke Bellgardt